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IPO


 
 

Interview mit Christoph Blaß, CFO und Gründungsaktionär, zum Börsengang der Erlebnis Akademie AG.


Baumwipfelpfad Saarschleife Erlebnis-Akademie AG

Herr Blaß, wie findet man die richtige IR-Agentur zum Börsengang?

Christoph Blaß: Da man selbst aufgrund der Einmaligkeit des IPO ja keine Erfahrungswerte hat, sollte man im ersten Schritt auf Empfehlungen setzen, beispielsweise durch Aktionäre, Banken, IPO-Berater oder die Börse. Auf Basis dieser Empfehlungsliste würde ich dann drei Agenturen nach klaren Kriterien auswählen und zu einem Gespräch einladen.

 

Was sind die Kriterien?

Man kann vermutlich unterstellen, dass alle Agenturen auf der Empfehlungsliste die Kompetenz für eine vernünftige IPO-Kommunikation haben. Es geht deshalb darum, eine Agentur zu finden, die möglichst optimal zum eigenen Unternehmen passt, zum eigenen Denken und zu den eigenen Strukturen. Der Börsengang selbst hat Priorität 1, man sollte aber schon über den Tag der Erstnotiz hinausdenken und überlegen, ob diese Agentur dann auch der richtige Partner für eine dauerhafte Zusammenarbeit im Being Public sein kann. Wichtige Kriterien sind deshalb für mich:
• Größe und damit verbunden die Frage, auf welcher Ebene werde ich betreut. Bin ich wichtig für die Agentur oder nur ein Projekt unter vielen?
• Beim Leistungsspektrum sollte man auch analysieren, was die jeweilige Agentur nicht selbst anbietet bzw. über Partner abdeckt.
• Die Internationalität der Agentur ist wichtig vor dem Hintergrund der eigenen internationalen Ausrichtung – vor allem aber bei der Frage, welche Investoren angesprochen werden sollen.

 

Wie wichtig ist das Emissionskonzept für die Agentur-Auswahl?

Das Emissionskonzept liegt im Zeitpunkt der Partnerauswahl leider oft noch gar nicht vor. Falls doch, dann spielt es eine große Rolle. Es gibt Agenturen, die ihre Stärken bei großen internationalen Emissionen haben und solche, die eher auf Deutschland fokussiert sind. Auch der angedachte Retail-Anteil ist schon bei der Auswahl der Agentur wichtig – und noch viel mehr, wenn es dann später um das richtige Kommunikationskonzept geht.

 

Wann sollte man denn mit der Agentur-Auswahl starten?

Die Agentur-Auswahl ist aus meiner Sicht nie der erste Schritt im IPO-Prozess. Deshalb gibt es keine festen Regeln. Wenn Sie Agenturen fragen, heißt es „Je früher, je besser“ oder rund ein Jahr Vorlauf. Es hängt aber eben auch von den Voraussetzungen im eigenen Unternehmen ab: Habe ich schon eine eigene Kommunikationsabteilung, finde ich mich schon in der Wirtschaftspresse wieder, sind Vision und Strategie bereits klar formuliert? Hier kann eine Finanzkommunikationsagentur wertvollen Input liefern. Aus heutiger Sicht würde ich einen Vorlauf von sechs bis neun Monaten empfehlen.

 

Was ist in der finalen Auswahl und im Gespräch mit den Agenturen wichtig?

Sie sollten die Personen treffen, die dann auch Ihr Projekt betreuen. Der persönliche Eindruck von den handelnden Personen ist für mich sehr wichtig, da unser Unternehmen auf eine sehr enge Zusammenarbeit mit unserer Agentur setzt. Außerdem sollte die Agentur erste konzeptionelle Überlegungen und Ansätze vorstellen. Hier ist es aus meiner Sicht wesentlich, sich als Unternehmen wiederzufinden und sich verstanden zu fühlen.

 

Noch ein spezieller Tipp Ihrerseits?

Wir selbst hatten den Sonderfall, dass wir die Agentur im IPO-Prozess nochmal gewechselt haben. Man sollte das eigentlich vermeiden. Die gute Nachricht ist aber: Es gibt Agenturen, die sehr flexibel und schnell in ein IPO-Projekt einsteigen können. Da hat sich Link Market Services (ehemals: Better Orange) als eine hervorragende Wahl herausgestellt. Sie sind professionell und schnell in die Umsetzung der IPO-Kommunikation eingetreten und setzen diese Eigenschaften bis heute ungebrochen fort. Better Orange war und ist für uns die optimale Wahl!


 

Christoph Blaß

CFO Erlebnis Akademie AG

„Man kann vermutlich unterstellen, dass alle Agenturen auf der Empfehlungsliste die Kompetenz für eine vernünftige IPO-Kommunikation haben. Es geht deshalb darum, eine Agentur zu finden, die möglichst optimal zum eigenen Unternehmen passt.“

 

Die Erlebnis Akademie AG


Die Erlebnis Akademie AG gehört zu den führenden Anbietern im naturnahen Freizeit- und Erlebnisbereich in Deutschland, ist 2015 an die Börse gegangen und hat das starke Wachstum seither mit weiteren Kapitalerhöhungen 2017, 2019, 2021 und 2023 unterlegt. Das Unternehmen errichtete weltweit bislang 13 Baumwipfelpfade inkl. ergänzender Einrichtungen mit einem Gesamtinvest von mehr als 85,0 Mio. Euro. Die deutschen Standorte befinden sich im Schwarzwald, im Nationalpark Bayerischer Wald, auf den Inseln Rügen und Usedom sowie an der Saarschleife. Darüber hinaus wurden zwei Standorte in Tschechien sowie jeweils einer in der Slowakei, Österreich, Slowenien, Frankreich, Irland und Kanada errichtet. Die pädagogischen Inhalte werden jeweils in Kooperation mit renommierten Partnern, wie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, umgesetzt. Im Jahr 2021 besuchten insgesamt mehr als 1,7 Mio. Besucher die Baumwipfelpfade der eak-Gruppe.